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Unter dem Ausdruck bengalische Flamme verstand man früher das Licht zur glänzenden Beleuchtung irgend eines Gegenstandes. Das Licht (der Satz), welches für eine solche Beleuchtung angewendet wurde, bestand aus einer Mengung von Salpeter, Schwefel und Realgar.
Gegenwärtig versteht man unter bengalischer Flamme die Benützung eines weißen oder farbigen Flammenfeuersatzes zur Beleuchtung einer Büste oder Statue, eines Gebäudes, eines Gartenplatzes etc. etc.
Die bengalischen Flammen bezeichnen demnach nur die Benützung irgend eines Flammenfeuersatzes für einen besonderen Zweck. Die Flamme selbst, mit welcher der betreffende Gegenstand beleuchtet werden soll, wird so gestellt, daß sie nicht sichtbar ist, sondern daß nur der von ihr beleuchtete Gegenstand von dem Zuschauer gesehen werden kann. Für diesen Zweck sind alle Flammenfeuersätze anwendbar, welche eine große Lichtstärke entwickeln.
Die einfachste Art, wie man eine bengalische Flamme anfertigt, ist folgende: Man schüttet eine beliebige Menge eines faulen Flammenfeuersatzes ganz lose in eine flache, feuerfeste Schale über einen Haufen wie einen kegelförmigen Berg, ohne den Satz weiter zusammenzudrücken, und zündet denselben oben an.
In einer weiteren Variante, sogenannten Zylinderflammen, wird der Flammenfeuersatz in einer dünnwandige Papphülse aus zwei bis drei Papierlagen leicht verdichtet, so daß die Brenndauer bei gleichmäßiger Lichtstärke stark vergrößert wird. Sogenannte Warnfackeln gehören auch zur Gruppe der Bengalflammen.
Die Pyrotechniker haben aufgrund der extremen Giftigkeit der oben genannten, veralteten Mischung diese längst durch umweltverträgliche Rezepturen ersetzt, so kann z.B. ein Rotfeuer aus 4 Teilen Strontiumnitrat und 1 Teil Harz (Schellack) dargestellt werden. Diese Mischung entwickelt sehr wenig Rauch, so daß sie auch als sogenanntes Theaterfeuer in geschlossenen Räumen verwendet werden kann.
Aktuelle normale Bengalfackeln oder Seenotrettungsfackeln enthalten jedoch meist Schwefel, so dass diese keinesfalls in Räumen oder auf Plätzen mit schlechter Belüftung verwendet werden dürfen. Die Verwendung in Stadien oder Versammlungsstätten ist generell untersagt.
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